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[lugbe] Re: "rc"- Files und Boot-Vorgang



Benedikt Eric Heinen wrote:


> ...	(sowohl .bashrc als auch die Files in rc[0-6S].d
> enthalten Programme und Shellscripts). Die "anderen" rc's sind
> Konfigurationsfiles, wie z.B. ~/.xzxrc, ~/.pinerc, ~/xmaplev5rc, ~/.fvwmrc).

Die "echten" rc's sind (IMHO) die Programme, die aus
/etc/inittab für
die einzelnen Runlevels aufgerufen werden. Beim Bootskript
sollte man sich auf 
die /bin und /sbin - Befehle beschränken. Aber je länger ich
über Programme, 
Shellscripts und Konfigurationsfiles (und rc's) nachdenke,
desto unklarer wird es...

 
> Hauptsaechlich sind die Vorteile allerdings beim Wechsel von
> Runlevels ersichtlich, da mit den Stopfiles auch sichergestellt wird, dass
> alle nicht mehr benoetigten Prozesse auch sauber wieder gestoppt werden
> (z.B. stoppen von Datenbank-Prozessen, oder anderen Diensten).

Was heisst genau "sauber gestoppt"? Die 5 s Vorwarnzeit, die
init gewährt, ist für die meisten Programme genug. Wenn ein
Programm aufwendig heruntergefahren
werden muss, sollte man das eher mit einem Shellscript
machen; klar, man muss daran denken, aber rm fragt ja auch
nicht zweimal...  
 

> Den Packagemanagern macht man es nun mal erheblich leichter, wenn die einfach
> nur irgendein File in /etc/init.d installieren/loeschen muessen, anstatt
> zu versuchen, die korrekten Aenderungen in einem einzelnen Skript
> durchzufuehren 

Ein normales Paket muss sich doch gar nicht um Runlevels
kümmern.

Die Idee der Start-Stopskipts ist wohl v.a., wichtige
Programme und demons
Zentral zu verwalten. 

Ich will wirklich nichts gegen die SusE-Distribution sagen,
im Gegenteil, 
aber dieser Aufwand, um den Benutzer ja nicht an das
eigentliche Resource-File zu lassen, macht das ganze System
unübersichtlich. Ob X, fvwm, 
Provideranwahl, Bootvorgang: überall kann man Seitenlange
Skripts bestaunen,
die sich dann (nach langen Recherchen) auf drei
entscheidende Zeilen reduzieren.   

Mein Interesse am Bootvorgang [gähn] begann im Zusammenhang
mit der Frage nach
einer minimalen Linux Version. Und da habe ich realisiert,
dass meine Distribution alles andere als klar aufgebaut ist.
(Yast hin oder her).  
 
 
> Ein anderer Vorteil der Files in /etc/init.d ist der, dass die Files auch
> fuer andere Zwecke gebraucht werden koennen, z.B. "/etc/init.d/bind
> reload" um den Nameserver zum Neustarten zu bewegen (ohne dass Du Dich
> drum kuemmern musst, wie das genau geht).

Mit einem (normalen) Skript geht das doch genauso. 


> > Ich gebe zu, dass ich vermutlich zuviel gelöscht habe: "init 0" resp.
> > shutdown wollen nicht richtig funktionieren, aber ich konnte schon
> > dutzende Male ohne Probleme booten.
> 
> Mein Vorschlag: Geh zurueck, zur Originalkonfig... ;)

Es ist natürlich nur eine Versuchspartition (28 Mb), die
herhalten muss.

Das init 0 funktioniert schon noch, aber es kommen nur 2
statt mehreren
Zeilen, und am Schluss heisst es nicht "System is halted",
sondern die
Zeile "Switching tu Runlevel 0" scrollt weiter und
weiter.    


> Oooh - wenn Du da mal nicht taeuschst -- es gibt noch Unterschiede darin,
> wie und wo Files abgelegt werden (Debian legt ALLE Configs unter /etc ab,
> auch die fuer den Newsserver, die "normal" unter /usr/lib/news liegen).

Hm, es gibt ja den Filesystemstandard, der mir recht
sinnvoll scheint.
Viele Configs kann man hinstellen, wo man will, wenn man es
der Anwendung mitteilt (in einem anderen Config). Eine
Distribution macht nur Voreinstellungen. Die Paketformate
sind ja offen.

Ein Bootsystem-Standard (oder eher: Konfigurations-Standard)
wäre aber auch wichtig, da meiner Ansicht nach viele
Konfigurationsprobleme mit klaren Skripts am richtigen Ort
vermieden werden könnten.

> > Und Debian?
> Steuerscripts in                        /etc/init.d
> Start-&Stoplinks zu den Scripten in     /etc/rc[0-6S].d

Jetzt interessiert mich natürlich noch, ob das gleiche wie
bei SuSE drin steht.
Von wem stammen die Steuerskripts? SuSE hat ja viel von
Florian la Roche (Und der hat eine "eigene"
Jurix-Distribution)...

Wozu überhaupt braucht man Runlevels resp. die
SysV-init-Funktionalität (emergency boot -b) ? Sind
unterschiedliche Konfigurationen irgendwie sinnvoll? Denkt
man jemals: jetzt muss ich aber das Runlevel wechseln, oder
beim Bootprompt: heute arbeite ich mit Runlevel x? 

Vielleich in Zukunft, wenn das ganze System in einem
"sicheren" Modus (kryptomässig) laufen soll oder in
Echtzeit...aber momentan sehe ich keinen zwingenden Grund,
Runlevels (single, multi, X, ...?) gezielt
einzusetzen...abgesehen vom Runlevel 0. 


Gruss

Sämi