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[lugbe] wilhelmtux - lobbying fuer offene software



hallo lugbe
hello world

gestern abend war ein ziemlich politischer welcher: im rahmen unserer
off-events stellte dietrich die ideen, hintergruende und argumente vor,
die zur gruendung von wilhelmtux.ch gefuehrt haben, und anschliessend
war zur breiten diskussion geladen.

ich habe gedacht, dass das, was dort besprochen wurde, doch den/die
eine/n oder andere/n interessieren koennte.

gute ideen haben es oft an sich, dass sie gleichzeitig an mehreren orten
aufkommen, und so war es auch hier: wie aus dem mail von robert von
linuxbourg.ch (gestern auch hierher geforwarded) hervorgeht, hat sich
auch in freiburg eine gruppe gebildet, die genau das selbe ziel verfolgt
wie wilhelmtux, naemlich den einsatz von freier/offener software und von
offenen standards in oeffentlichen institutionen - konkret bund,
kantone, gemeinden, schulen ... - zu foerdern. ein schlagwort, das dabei
immer wieder faellt, ist "lobbying". und dieses beschraenkt sich
durchaus nicht auf linux, sondern umfasst prinzipiell alle nicht
proprietaeren systeme (standards, programme, formate ...).

zum glueck haben auch andere von dem event wind bekommen, denn die lugbe
glaenzte groesstenteils durch abwesenheit (wohl auch aufgrund der
spaeten ankuendigung). es waren vertreter der freiburger lug
(linuxbourg.ch) sowie der oberwalliser lug (lugo.ch) gekommen, und in so
illustrem kreis kam die diskussion (inklusive aller neben-, unter- und
sonstigen threads) natuerlich schnell in gang.

offenbar ist es so, dass es in den meisten lugen der schweiz
interessenskreise gibt, denen die foerderung von offener software [...]
ein anliegen ist. diese leute stehen vor der schweren aufgabe, in den
verschiedensten oeffentlichen gremien das bewusstsein zu foerdern, dass
der einsatz offener informationssysteme nicht nur bedeutende vorteile
bringt - seien diese finanzieller, technischer oder
verfahrenstechnischer natur -, sondern gerade vom politischen standpunkt
her eine notwendigkeit darstellt (stichworte: einseitige abhaengigkeit
-> erpressbarkeit; transparenz; dateiformate, die auch ohne lizenz
brauchbar sind [man denke an gesetzestexte, die man nur mit
entsprechender lizenz - oder nach 13 service pack updates und zwei
versionswechseln gar nicht mehr - lesen kann] -> nachhaltigkeit;
nachvollziehbarkeit der informationsverarbeitung [wie genau werden z.b.
meine steuern berechnet?]; vertraulichkeit sensibler daten; und noch
einige mehr).

die einhellige meinung gestern abend war, dass ein solcher einsatz die
ressourcen einer einzelnen lug bei weitem uebersteigt: um ein solches
ziel effizient angehen zu koennen, braucht es die zusammenarbeit aller
interessierten gruppen. diese interessensgruppen decken sich aber
keineswegs mit den [linux|bsd|whatever] user groups, in den meisten
faellen befinden sie sich aber in unmittelbarer naehe dieser. die
vorherrschende meinung war denn auch, dass die lugen als traeger fuer
eine solche aufgabe nicht wirklich taugen. statt dessen sollten sich die
verschiedenen lokalen gruppen, die sich mit dem thema beschaeftigen (in
freiburg die "kommission fuer lobbying", in bern "wilhelmtux.ch"), auf
schweizerischer ebene zusammenfinden und koordinieren. das geht von
gemeinsamer administration ueber einheitliche ansprechpartner fuer
behoerden usw. bis hin zur verteilung von ressourcen (texten,
praesentationen, infrastruktur ...) und zu unabhaengigen mailinglisten.
parallel zu den "nationalen" aktivitaeten dieser uebergeordneten
organisation werden aber auch (vor allem?) die "regionalen/kantonalen"
aktivitaeten die grundlage bilden. wir gehen davon aus, dass hier die
ideen und energien herkommen werden. entscheidend ist nur, dass ein teil
dieser energien gebuendelt werden kann (noch ein buzzword fuer uns
informatikgeschaedigte: synergien)
eine der naechsten aufgaben wird es jetzt sein, mit den andern gruppen
in der schweiz kontakt aufzunehmen. sowohl lugbe wie auch linuxbourg und
lugo werden das in die hand nehmen, und als naechstes event bietet sich
dann ausserdem die lugs-gv ende mai in zuerich an, wo sich einige
gestern versammelte wieder treffen werden.

als naechstes muss sichergestellt werden, dass es fuer den kontakt unter
den interessierten eine anlaufstelle, zumindest eine mailingliste gibt.
vorlaeufig wird das ueber die bestehenden listen von linuxbourg und
wilhelmtux abgewickelt. wer sich fuer das thema interessiert und/oder
mitmachen will, traegt sich am besten auf einer der mailing listen ein.
news sind derzeit am ehesten dort zu bekommen. (http://wilhelmtux.ch,
http://www.linuxbourg.ch/cgi-bin/mailman/listinfo/linuxbourg-lobbying)


so, ich denke, das genuegt mal fuer's erste.

happy lobbying


/markus