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Re: [lugbe] Zebra-Vortrag
On Mon, Mar 25, 2002 at 03:00:10PM +0100, Christian Schweingruber wrote:
> hallo zämä
>
> habe leider nicht zum vortrag kommen können...
> das thema interessiert mich aber sehr.
> gibts was wie unterlagen oder ne linkliste?
Ich habe da eine ultrakurze inkomplette Zusammenfassung 'dynamic routing in 1
minute'. Cedric hat noch zwei drei Folien...
Gruss,
Patrik
Dynamisches Routing (Abstrakt zum LugBE Zebra Vortrag vom 21.März 2002)
-------------------
Patrik Schilt <patrik at bnc.ch>
Cedric Bösiger <cedric at bnc.ch>
Ein IP Netzwerk besteht aus mehreren kleineren Netzwerken, welche mit mehreren
'Routern' verbunden werden. Daten werden Paket um Paket von einem Endgerät zum
anderen übertragen. Dies geschieht verbindungslos, das heisst, der Pfad ist zu
Beginn noch nicht definiert und kann für jedes weitere Paket anders aussehen.
Jeder Router wird also für jedes Paket neu entscheiden wohin er es weiterleiten
soll, dies tut er anhand der Routingtabelle. Früher, und noch heute in
kleineren Netzwerken, werden diese Routingtabellen statisch konfiguriert. Für
grössere Netzwerke, und vorallem dann wenn wenn mehrfache redundante
Verbindungen bestehen, ist es notwendig die Routingtabelle dynamisch und
automatisch erstellen zu lassen. Dies ist nur möglich, indem die Router
untereinander kommunzieren und entscheiden welche Verbindungen für sie
interessant sind. Diese Interkommunikation wird durch die Routing Protokolle
festgelegt.
Es gibt zwei Kategorien von Routing Protokollen, das IGP (Interior Gateway
Protocol) sowie das EGP (Exterior Gateway Protocol). IGP wird innerhalb eines
Autonomen Systems (AS=Autonomous System) verwendet und EGP wird dazu benötigt
die ASes miteinander zu verbinden. Autonome Systeme werden aus administrativen
Gründen erstellt. Ein Router welcher sich auf der Kante zu einem AS befindet
wird als ASBR (Autonomous System Boundary Router) bezeichnet.
IGP (Interior Gateway Protocol)
o RIP (Routing Information Protocol)
- wurde 1988 durch den RFC 1058 definiert. Neuere Version sind durch die RFC
1388, RFC 1723 FC 2453.
- wurde von routed auf den BSD Unix Systemen eingesetzt.
- verwendet einen 'Distance Vector' Algorithmus für die berechnung der Routen.
- die Routing Informationen werden alle 30 Sekunden verteilt.
- geeignet für kleinere Netzwerke.
- RIP verwendet einen maximalen Hop Count von 15.
- langsame Konvergenz.
- split-horizon, der Router merkt sich das Interface wo eine bestimmte Route
gelernt wurde, und propagiert seine teureren Routen nicht über dieses
Interface.
- wird von Zebra unterstützt.
o OSPF
- definiert nach RFC 1131, RFC 1247, RFC 1583, RFC 2178, RFC 2328
- verwendet einen 'Link State' Algorithmus für die Berechnung der Routen.
- Link State Informationen werden nur alle 30 Minuten versendet.
Zwischendurch werden nur die Änderungen, oder Differenzen vermittelt. Jeder
OSPF Router in der gleichen Area führt die gleiche Link State Datenbank.
Aus dieser Datenbank berechnet jeder Router individuell seinen OSPF Baum.
- eignet sich für grössere, sehr dynamische Netzwerke.
- ein OSPF Netzwerk besteht aus 'OSPF Areas', so kann ein Firmennetz aus
mehreren administrativen Routingdomänen bestehen. Area 0 repräsentiert
dabei die Backbone Area.
- Area Border Routers verbinden die OSPF Areas miteinander. Diese Router
fassen die Topologie Informationen zusammen ähnlich wie beim Telefonsystem.
- wird von Zebra unterstützt.
EGP (Exterior Gateway Protocol)
o BGP (Border Gateway Protocol)
- definiert nach RFC 1771
- verwendet einen 'Path Vector' Algorithmus für die Berechnung der Routen.
- wird verwendet um Autonome Systeme im Internet zu verbinden. Autonome
Systeme repräsentieren grosse Organisationen wie ISPs, Universitäten oder
ähnliche.
- Interessante Ansicht des Internets - http://www.antc.uoregon.edu/route-views/
- wird von Zebra unterstützt.
Ausführlichere Informationen sowie genauere Funktionsweise sind in den RFCs zu
finden.