|
Über die LugBE | Mailing List | Treff & Events | Projekte | lost+found | Support |
Kernel KompilierenVortrag von Cedric Bösiger (mit tatkräftiger Unterstützung von Mathias Gygax)16. Januar 2003 Wohl die meisten Linux-Anwender sind schon einmal vor der Frage gestanden, ob sie wohl für ihr System einen neuen Kernel kompilieren müssen. Und der grösste Teil wird diese Aufgabe schon - mehr oder weniger erfolgreich - hinter sich gebracht haben. Der Vortrag richtete sich daher explizit an diejenigen, die noch nie einen Kernel kompiliert oder ein Kernel-Upgrade gemacht hatten, oder daran gescheitert waren. Überraschenderweise fand das Thema trotz der kurzen Ankündigungsfrist von nur zwei Tagen reichlich Anklang, so dass der kleine Saal im Beaulieu mit rund 20 Besuchern mehr als nur gut belegt war. Dieser Andrang überforderte denn auch prompt das Servicepersonal, so dass zwischen Bestellung und Lieferung der notwendigen Verpflegung der Beginn des Vortrags selbst immer weiter hinausgeschoben werden musste - gegen 21.00 Uhr waren dann schliesslich alle soweit. Die heute gängigen Distributionen installieren bei der Erstinstallation meist einen speziell angepassten Kernel und stellen weitere als vorkonfigurierte Pakete (im jeweiligen Paketmanagement-Format, etwa .deb oder .rpm) zur Verfügung. Diese Pakete können von den jeweils bekannten Download-Servern der Distributoren bezogen werden. Aber darum ging es an diesem ersten Off-Event im neuen Jahr 2003 nicht. Stattdessen wollten wir einen Blick darauf werfen, wie man einen Kernel selbst konfiguriert, kompiliert und installiert, was es mit den Modulen auf sich hat und worauf man besonders achten muss. Zu den Themen gibt es natürlich reichlich Literatur im Netz (etwa beim Linux Documentation Project, die Howto-Quelle schlechthin, wo es
beinahe für alles eine detaillierte Anleitung gibt, was irgendwie unter Linux läuft).
Doch auch der Kernel-Source selbst ist umfassend dokumentiert: Das Verzeichnis
Der Linux-Kernel steht gänzlich unter der GPL, und daher ist auch der Sourcecode
dazu auf www.kernel.org frei verfügbar.
Erster Schritt also: Den Kernel-Source herunterladen. Sollte man noch zusätzliche Features
oder Treiber brauchen, die im Hauptzweig des Kernels nicht enthalten sind, braucht man noch
die entsprechenden "Patches". (Ein Patch ist ergänzender Sourcecode, der vor dem
Kompilieren in den Kernel-Sourcecode integriert wird, meistens mit Hilfe des Der Kernel-Source muss unter /usr/src/linux entpackt werden. Achtung: Besteht dieses Verzeichnis schon (oder ist als Link auf ein anderes vorhanden), wird es überschrieben! Es zahlt sich aus, ein bestehendes Verzeichnis umzubenennen oder den entsprechenden Link zu löschen, bevor der neue Kernel-Source entpackt wird. Der Vortrag entwickelte sich bald zu einer Parallel-Konferenz: Während Cedric die einzelnen Schritte der Kernel-Konfiguration im Überblick erklärte, fielen Mathias zu jedem Punkt noch interessante Details ein (als "Randnotizen" getarnt), die er den Zuhörern nicht vorenthielt (etwa, dass um einen CD-Brenner oder eine USB-Digitalkamera zu betreiben, die SCSI-Unterstützung im Kernel vorhanden sein muss, oder dass auf Servern, die höchsten Sicherheitsansprüchen genügen müssen, das dynamische Laden von Kernel-Modulen nicht möglich sein sollte, und noch viele wertvolle Tipps mehr). Ermuntert von dem lebhaften, nicht geplanten Doppelvortrag meldeten sich bald auch andere, erfahrenere Linuxer zu Wort, und zwischen den Fragen aus dem Publikum, den entsprechenden Antworten und den weiteren Punkten des Vortrags entwickelte sich eine angeregte Diskussion über "anything 'kernel'". Hier nur zwei Themen, die dabei angesprochen wurden: Cedric versuchte, uns am laufenden System einen Upgrade von Kernel 2.2.201 auf 2.5.58 vorzuführen,
und wie zur Warnung, dass man - bei allem Komfort, den die Konfigurationstools Und zum Schluss doch noch im Schnelldurchlauf die Schritte zum Kernel:
Kernel Source herunterladen (www.kernel.org) Was vom Abend noch übrig blieb, wurde u.a. dazu verwendet, eine Knoppix-CD
für die Schweiz anzupassen (Jäggi-Stand am 22. Februar) und zu überlegen,
wie die weibliche Komponente in der LugBE gefördert werden könnte. Spät,
aber doch warf man uns schliesslich höflich hinaus an die frische Nachtluft. Markus Die Artikel dieser Seite stehen unter Copyleft ihrer jeweiligen Autor*innen. Ihre Nutzung, Wiedergabe etc. untersteht den Bedingungen der GNU Free Documentation License (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), wo nicht explizit anders vermerkt. |